Umzug für eine Topposition – weil SIE es sich wert sind!
Für einen Recruiter gehöre ich schon zu den älteren Semestern. Da mein Vater eine Karriere im Einzelhandel verfolgte, zogen wir alle drei Jahre um und zwar quer durch Deutschland. Ich ging in verschiedene Kindergärten, Grundschulen und Gymnasien in den unterschiedlichsten Bundesländern. Auch die Variante: wir blieben in Bayern - und mein Vater kam nur am Wochenende aus Berlin, praktizierten wir mehrjährig.
„So what?“, denken Sie. Da hat sie halt Pech gehabt! Perspektivwechsel: Heute unterhalte ich mich oft mit top ausgebildeten, beruflich fokussierten Kandidaten über eine spannende Vakanz und dann kommt die Hürde: Diese Vakanz erfordert einen Umzug!
Tja, und da zucke ich doch jedes Mal, wenn der Kandidat sagt: Er würde ja gerne, hat aber ein Haus, und die Familie und sein Umfeld und es wäre ja echt schade, aber er kann einfach nicht!
Ich wünsche mir mehr Mut, das Risiko eines Umzugs – auch mit der Familie – einzugehen. Trauen Sie es Ihrer Familie zu! Erfinden Sie sich doch einfach neu! Andere Mentalitäten, andere Landschaften und neue nette Nachbarn bereichern. Und die neue Position passt auch, sollten die Erfahrungen aus der Probezeit Sie nicht getäuscht haben.
Oft bietet der Kandidat im Gespräch aber an, sich eine Zweitwohnung zu nehmen und einen Tag vom Homeoffice zu arbeiten. Meine Erfahrung zeigt: Bei Positionen, die dazu noch eine hohe Reisetätigkeit erfordern, können Sie Ihr Privatleben dann restlos vergessen. Homeoffice hat sich in Coronazeiten bewährt – ersetzt aber nicht Ihre „Präsenz“ bei Toppositionen. Und bei Ihrer Familie sind Sie dann auch nur Wochenendgast. Wie sehen Sie das?