Eine Krise - Gott sei Dank!
Eine Krise kann auch ein gewisses Geschenk sein, denn sie legt viel von dem frei, was uns sonst verborgen bleibt.
In der Krise zeigt sich, wer was kann.
Die Krise sucht sich die Mächtigen (die etwas bewegen wollen) und nicht die Zuständigen.
In der Krise ist Schluss mit Firlefanz, da kommt es auf die Substanz an.
Die Krise stärkt die Seriösen und nicht die Lauten.
Das hat Ulrich de Maizière, früherer Innen- und Verteidigungsminister, letzte Woche mit diesen pointierten Sätzen auf den Punkt gebracht.
Viel treffender kann man es nicht formulieren. In der Krise gelten andere Gesetze. Man kann nicht mehr nachsehen, wie man das im letzten Jahr gemacht hat, oder wie der Vorgänger handelte. Prognosen sind weniger valide. Die Unsicherheit steigt und das Risiko auch. Wer keine Verantwortung übernehmen möchte oder es nicht gewohnt ist, der tut sich auf einmal schwer. Wer sich lieber hinter Steering Committees, Coordination Meetings oder unklaren/ komplexen Strukturen versteckt, der kriegt es in so einer Situation mit der Angst zu tun. Einer Situation, in der die eigene Entscheidung messbare Konsequenzen hat. Positiv wie negativ. Die Besonnenen, aber Entschlossenen (nicht die Hasardeure) werden in diesen Zeiten belohnt. Sie agieren selbst in der unsicheren Situation. Seriös, kraftvoll und gestaltend. So wird auch mancher unvermeidliche Fehler verziehen. Dampfplauderer mit ihren Workstreams, Commitments, den wundervollen Präsentationen und dem „Fostern“ von „Buzzwords“ werden dann ganz still.
Führungskräfte erkennt man in der Krise, nicht beim „Sonnensegeln auf dem Binnengewässer“.
Wie sehen Sie das?