Die kleine Lüge im Lebenslauf
Immer mal wieder erlebt man, dass ein Lebenslauf einer wirklichen Überprüfung in der Realität nicht ganz standhalten kann. Es stellt (glücklicherweise) eine Ausnahme in unserer täglichen Arbeit dar aber man sollte auch nicht unterschätzen, wie oft man falschen Informationen in Lebensläufen auf die Schliche kommt. Dabei sollte doch jedem Bewerber klar sein, dass Lügen und Halbwahrheiten im Lebenslauf viele Risiken bergen. Nicht nur dass man dadurch oft keine Chance mehr hat, den gewünschten und angestrebten Job zu bekommen – im schlimmsten Fall und bei besonders dreisten Lügen im Lebenslauf drohen weit härtere Strafen als nur die Nichtberücksichtigung im Wunsch – Job.
Aber wann genau kann man von einem „gefälschten“ Lebenslauf sprechen? Was ist erlaubt und wo fängt es an „schwierig“ zu werden?
Wenn man es besonders kritisch sieht könnte man sagen, dass fast jeder Lebenslauf die ein oder andere kleinere Unwahrheit enthält. Eine kleine Verbesserung hier, eine besonders positive Formulierung dort und dann vielleicht noch eine Eigenschaft als besondere Stärke darstellen, auf die der neue Arbeitgeber besonderen Wert zu legen scheint. Man ist bestrebt die beste Version von sich zu präsentieren und das ist auch nachvollziehbar. Die Frage wo hier die Grenze zwischen einer bewussten Lüge und einer etwas gedehnten Wahrheit liegt, ist stets eine Einzelfallbetrachtung und kann mit Sicherheit nicht allgemein beantwortet werden. Wenn aber die Abschlussnote im Studium auf einmal deutlich besser aussieht als sie in Wirklichkeit war, wenn bewusst Zeiten der Arbeitslosigkeit verschwiegen werden, wenn man Fortbildungen aufführt, die man in Wirklichkeit nicht besucht hat,…dann ist die Grenze der positiven Selbstdarstellung bei weitem überschritten.
Wir würden allen Bewerbern zur Ehrlichkeit raten, denn Ehrlich währt bekanntlich am längsten. Haben Sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit. Stehen Sie auch zu Lücken und Sprüngen im Lebenslauf. Stellen Sie überzeugend dar, warum Sie der richtige Kandidat für eine Vakanz sind. Und nehmen Sie auch in Kauf, dass es immer der Fall sein kann, dass es einen besser qualifizierten Bewerber geben kann, als Sie. Das ist aber immer noch deutlich besser als auf Basis von nicht ganz korrekten Informationen einen Job erhalten zu haben, dem man dann nicht gewachsen ist und von dem man nach wenigen Wochen und Monaten dann doch wieder entfernt wird. Ein solcher Bruch im Lebenslauf ist in jedem Fall erklärungsbedürftig – egal wie gut die anderen Informationen auch aussehen mögen.